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Kolumne: Schachgebote 101

Darf man Könige schlagen?

27.04.25 Schachgebote101 #1 - 2 Minuten Lesedauer -

"Ja freilich!" werden die Jakobiner unter den Lesenden rufen. Doch dürfen Könige im Schachspiel geschlagen werden?

Zwar ist das Spielziel das Schlagen der Gegnerin oder des Gegners doch lautet die Antwort nein - auf jeden Fall nicht physisch - die Gegnerin darf man weder mit dem Fehdehandschuh noch mit der flachen Hand schlagen und deren König nicht mit einer anderen Figur.

Wenn der König angegriffen ist, so steht er im Schach. Zwar ist es laut Regelwerk nicht nötig, dass dieses Schachgebot laut ausgesprochen wird, doch wenn es der eigene König ist, so muss man etwas unternehmen - denn den König im Schach zu lassen darf man nicht. Man kann versuchen die angreifende Figur zu schlagen oder ihr eine eigene Figur in den Weg zu stellen, die dann das Schach aufhebt. Oder man bewegt den König aktiv auf ein anderes Feld. Falls aber keine dieser Möglichkeiten besteht, so ist der König Schachmatt - was bei den alten Persern "der König ist schutzlos" bedeutete - und das Spiel ist vorbei.

Dies ist unter dem FIDE-Artikel 3.9 geregelt: Der König im Schach.

Auch ist es nicht nur verboten, den König im Schach zu lassen, ein regelwidriger Zug ist es gleichfalls, den eigenen König auf ein Feld zu rücken, das von einer gegnerischen Figur kontrolliert wird, also in ein Schach zu ziehen.

Fun Fact - Auch im Shogi, dem japanischen Schach und im Xiangqi, dem chinesischen Schach wird der König nicht geschlagen. Laut einer Legende war es einem chinesischen Kaiser schon zu viel, dass seine Untertanen den König auf einem Spielbrett umherschupsen durften. Er unterband dies. Deshalb heisst der rote Feldherr im Xiangqi nun "Befehlshaber" und der schwarze "General".