
Women's World Cup mit kleiner Sensation
Spielbericht und Analyse
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9. und 10. Juli 25
Sensation!
Mutig aufspielende 20 Jährige gewinnt in der ersten Partie der zweiten Runde gegen die Titelverteidigerin.* In der zweiten Partie musste die IM aber leider im Endspiel nach einem falschen Königszug und langem Ringen, die Waffen strecken.
Yip, Tingjie, Jiner, Humpy und Dzagnidze in der nächsten Runde.
Kosteniuk muss nach zwei Remis (das zweite mit Schwarz schon in der Eröffnung) ins Tiebreak. Auch beide Muzytchuk müssen noch einmal ans Brett mit verkürzter Bedenkzeit (15 Minuten plus 10 Sekuden pro Zug).
Im ersten Spiel war die kasachische IM Kamalidenova, die kein unbeschriebenes Blatt ist (Kasachstan-, Asien- und Welt-Jugendmeisterin) nie im Hintertreffen, obwohl Goryachkina für kurze Zeit die Chance hatte im 43. Zug eine verzwackte Partie noch einmal zu egalisieren. Im zweiten Spiel konnte die IM die GM lange auf Distanz halten.
Doch der Reihe nach. In der ersten Partie wurde die Berliner Verteidigung gespielt.
1) e4 e5 2) Nf3 Nc6 3) Bb5 Nf6 4) O-O Nxe4 5) Re1 Nd6 6) Bf1 Be7 7) Nc3 O-O 8) d4 e4 9) Nxe4 Nxe4 10) Rxe4 d5 11) Re1 Bg4 12) c3 Bh5 13) h3 a6 14) a4 Re8 15) Bf4 Qd7 16) Ne5 Nxe5 17) Qxh5 Ng6 18) Bd3 Qc6 19) h4 Bd6 20) Bd2 Qd7 21) g3 c6 22) Bf5 Qc7 23) Qg4 Ne7 24) Bc2 Kh8 25) h5 Ng8 26) Qf5 g6 27) Qf3 Kg7 28) Kg2 Qd7 29) Rh1 f5 30) hxg6 hxg6 31) Bg5 Nf6 32) Rh6 Rh8
Hier ist eine wichtige Position der Partie. Nach einigen Läufermanövern auf dem Königsflügel und einem kurzen Abstecher des schwarzen Königs nach h8 sind wir im 33. Zug für Weiss:


Nun schaffte es die IM einen Läufer und zwei freie und verbundene Bauern für den Turm zu erhalten:
33) Bxf5 Qxf5 34) Qxf5 gxf5 35) Rxf6 Be7 36) Rxf5 Kg6 37) Bxe7 Kxf5 38) Bd6
Nach einigem Manövrieren greift dann aber die junge Spielerin fehl und spielt nach:
Rh6 39) Be5 c5 40) Re1 Re8 41) f3 Rb6 42) g4+ Kg6 43) dxc5?:
Der Siegzug 43) f4 war aber auch nicht einfach zu finden. Und dann entschied sich die Titelverteidigerin einen Zug später den einen Turm auf das falsche Feld zu setzten und die falsche Bauernkombination anzugreifen - und schon war der kurze Ausgleich wieder verspielt:
43) dxc5 Rxb2 44) Kg3 Rb3?
Den Vorsprung konnte Kamalidenova in trockene Tücher bringen:
45) Kh4 d4 46) cxd4 Rxf3 47) Rb1 b5 48) cxb6 Re7 49) g5 Rb7 50) Kg4 Rf5 51) a5 Rxg5+ 52) Kf4 Rg2 53) Ke4 Rc2 54) Rg1+ Kh6 55) Kd5 Rf7 56) Ke6 Rb7 57) d5 Rc5 58) Bc7 Rxa5 59) d6 1-0




Abb.: Spielverlauf
Im zweiten Spiel versuchte GM Goryachkina im Endspiel alles, um sich durch einen Sieg mit Weiss doch noch ins Tiebreak zu retten, Kamalidenova verteidigte lange gekonnt ihre Position. Dabei war die zweite Partie für die Titelverteidigerin Goryachkina beim besten Willen kein Selbstläufer und Kamalidenova musste des Öfteren "einzige Züge" finden und sogar einen Bauern geben. Leider griff die IM nach langem Ringen einmal fehl. Diesen Vorteil liess sich die GM dann nicht mehr nehmen.
*(Wir hatten schon vor dem zweiten Spiel berichtet, dass IM Kamalidenova die Titelverteidigerin rausgeschmissen hätte. Wir entschuldigen uns für die Falschinformation).